Wie lockt man 15 halbstarke Jugendliche früh genug in die sonnige Frühlingsluft, um für das Spiel am Nachmittag wach zu sein?
Das ist simpel. Es benötigt einen Trainer, wie Guido Freitag, der Respekt in seiner Mannschaft genießt und mit kumpelhaftem, pädagogischem Geschick auch mal über den Tellerrand schaut. Seine Idee für diesen Spieltag formulierte er freundlich aber bestimmend an seine Jungs: „Wir fahren Samstag mit dem Fahrrad, geschlossen als Mannschaft, nach Pivitsheide!“ Reaktion der Truppe; dann sind wir doch vor dem Spiel schon kaputt! Das ganze Unterfangen war dann ein wenig wie bei einem Schulausflug. Alle hatten Spaß beim Radeln über den Birkendamm und es schien mir, dass niemand konditionell überfordert war. Nun gut, das Radfahren als Pulk im Straßenverkehr üben wir noch etwas. Da haben wir auch schon einen Plan.
Wach und mobil in Pivitsheide angekommen, blieb noch etwas Zeit den Ball laufen zu lassen. Wie gewohnt fing das Spiel mit Enthusiasmus und „intensivem Pressing“ an. Bis zu dem Zeitpunkt als sich die Postler mal wieder direkt das erste Gegentor einfingen. Es benötigte einige Zeit, in diesem durchaus fairen Spiel, das typische Chaos, mit unkontrollierten hohen Bällen, dann doch mehr und mehr unter Kontrolle zu bringen. So konnte dieses Spiel mit einem 2:7 Auswärtssieg sprichwörtlich nach Hause gefahren werden.
Spieler des Tages aus meiner Sicht, die einzige weibliche Akteurin auf dem Platz, die aus der Verteidigung heraus mit den Mittelfeldakteuren einen sauberen und schnellen Spielaufbau anbot und ein kämpferisch hartnäckiger Spieler Jahrgang 2008, der sich selbst mit einem Tor aus 15 Metern belohnte. Neben einem Elfmeter staubte der Post TSV Sturm ebenfalls gekonnt und mit Druck die restlichen sehenswerten Tore ab.
Der klare Sieg war wichtig, vor allem um die Rückfahrt mit dem Rad motiviert antreten zu können. Die Gruppe wurde noch verstärkt und so fuhren wir mit 19 Radfahrern und einem Zwischenstopp an der Eisdiele in Heidenoldendorf gut gelaunt zurück nach Detmold.
Die Mannschaft weiß zwar noch nichts davon aber das nächste nahe gelegene Auswärtsspiel schreit nach einer Wiederholung dieser Radtour!
Wir freuen uns drauf!